Massimo stammt aus Gorizia, einer Stadt in Slowenien. Nach dem 2. Weltkrieg floh sein Grossvater von dort, da es damals Teil von Jugoslawien wurde.
Die Crew der Ocean Viking - Massimo – Deck Leader
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Massimo stammt aus Gorizia, einer Stadt direkt an der slowenischen Grenze. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh sein Grossvater aus diesem Gebiet, welches damals ein Teil Jugoslawiens war. Eine Familie, die Geflüchtete unterstützte, nahm ihn auf – dort verliebte er sich in deren Tochter, die später dann Massimos Großmutter wurde.
„Mein Großvater war nicht wütend auf die Menschen, die ihn zur Flucht gezwungen hatten“, erzählt Massimo. „Er hat mir Werte wie Gleichheit und Würde beigebracht.“
Mit 14 Jahren verließ Massimo das Haus seiner Mutter, um in Venedig eine Ausbildung in der Seefahrt zu beginnen. Mit 20 arbeitete er bereits auf Tankschiffen und reiste um die ganze Welt.
„Eines Tages, als unser Schiff gerade die Straße von Gibraltar durchquerte, sah ich einen kleinen Punkt auf dem Wasser. Ich war Kadett und meldete es dem Kapitän. Als wir näher kamen, sahen wir, dass es ein Schlauchboot mit Menschen an Bord war. Sie winkten. Der Kapitän sagte nur: ‚Wir halten nicht an.‘ Es waren viele Schiffe in der Nähe – sie mussten das Boot gesehen haben, aber niemand hielt an. Damals wusste ich noch nichts über die Situation von Migrant*innen im Mittelmeer.“
Nach vielen Jahren der Arbeit auf See auf Frachtschiffen war Massimo ausgebrannt. Diese Arbeit begann ihm zunehmend sinnlos zu erscheinen
„Dann hörte ich vom Engagement der zivilen Seenotrettungs-NGOs. Ich dachte: Habe ich vielleicht das Glück, meine beruflichen Fähigkeiten dafür einzusetzen, anderen zu helfen?“
2018 begann er bei SOS MEDITERRANEE auf dem Rettungsschiff Aquarius zu arbeiten:
„Gleich bei meinem ersten Einsatz war eine schwangere Frau an Bord. Sie brachte ihr Kind auf der Aquaris zur Welt – wir feierten das mit einer großen Feier an Bord. Ich habe noch nie so viel Hoffnung und Freude auf einem Schiff erlebt – sonst waren da nur mürrische Seeleute. Als ich nach dem Namen des Babys fragte, sagte jemand, der beginne mit ‚M‘. Ich dachte sofort an ‚Massimo‘. Aber die Mutter hatte ihr Kind Miracle genannt – Was Wunder bedeutet.“

Kurz darauf, bei der meiner nächsten Mission, entdeckte das Team bei schlechtem Wetter das Wrack eines Schlauchboots. „An diesem Tag starben mehrere Menschen. Sie ertranken. Wir haben sie nie gefunden. Nach der Freude über die Geburt eines Babys, fühlte ich nun nur noch tiefe Traurigkeit über den Verlust dieser Leben."
Später wurde Massimo Teil des Rettungsteams auf die Ocean Viking. Als Deck Leader ist er derjenige, der Überlebenden aus den Schnellbooten, mit denen Menschen aus Seenot evakuiert werden, an Bord der Ocean Viking hilft – eine helfende Hand, um Gerettete in Sicherheit zu bringen.
„Auf diesem Schiff, zusammen mit Menschen, die früher auf Tankschiffen, als Fischer*innen, Rettungsschwimmer*innen oder Ärzt*innen gearbeitet haben – gemeinsam haben wir etwas Hoffnungsvolles und Sinnvolles aufgebaut.“
Massimo ist seit 27 Jahren auf See, sechs davon bei SOS MEDITERRANEE.
„Was du früher gemacht hast, zählt nicht“, sagt er.
„Wichtig ist, was du jetzt tust.“
Foto : Jérémie Lusseau / SOS MEDITERRANEE
News

Einsatzbericht 7/25 - 108 Menschen aus 2 seeuntüchtigen Glasfaserbooten gerettet

Einsatzbericht 6/25 – 126 Menschen in 2 Einsätzen aus Seenot gerettet

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